Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Weiß/Locher/Schack-Trio
Am Samstag debütierte das Weiß/Locher/Schack-Trio in der gut besuchten Kneipenbühne und brach eine Lanze für den Modern Jazz. Federleicht und mit perfekten Grooves überzeugte der sympathische Pianist André Weiß sein Auditorium – aber nicht nur das: er hatte eine Menge über Petersons Leben zu berichten und auch darüber, dass er quasi schon bei seiner Geburt – und später dank seines Vaters immer wieder – mit Petersons Musik in Berührung kam. Solche Geschichten sind amüsant, lockern auf und bringen auch dem Nichtjazzfan auf charmante Weise Oscar Petersons wunderbare Musik nahe.
Was aber wäre ein Pianist ohne Crew, die ihm auf Augenhöhe begegnet? Da ist Joel Locher, den man von seinen überwältigenden O’wei-Auftritten mit dem Gismo-Graf-Trio kennt. Er wagt sich an Nummern, die Peterson einst für seinen Mitmusiker Niels-Henning Ørsted Pedersen schrieb. NHØP gilt zu Recht als einer der besten Bassisten der Welt. Und Locher hat nicht die geringste Mühe, ihn zu interpretieren.
Schließlich ist da noch Felix Schrack, der stets gefühlvoll und virtuos sein Schlagzeug bedient, ja vielmehr streichelt, und dennoch in jedem Moment kraftvoll wirkt ohne sich in den Vordergrund rücken zu müssen.
Der Pianist Oscar Peterson gehört zu den Giganten des Jazz. Der kanadische „Maharaja der Tasten“ (so nannte ihn Duke Ellington) hat mit virtuosen Eigenkompositionen und Interpretationen Geschichte geschrieben.
So erstaunt es einen aufmerksamen Zuhörer, dass ein 23-jähriger Pianist sich an einen der erfolgreichsten Pianisten der Jazzgeschichte wagt. Der Stuttgarter André Weiß tut das und das Publikum ist begeistert, denn Weiß und seine beiden Mitstreiter setzen Petersons Werke geradezu atemberaubend gut um. Fazit: phantastisch!
Auf Wunsch der Band wurden die Videos entfernt …