Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2013 21.12.

Hanse Schoierer

Bis auf den letzten Platz besetzt war die Kneipenbühne am Samstag, als der Münchner „Chuck Berry vom Schlachthofviertel“, Hanse Schoierer, das Alte Schulhaus rock(’n’roll)te: Er ist ein außergewöhnlicher Gitarrist, ein Komödiant der Sonderklasse, ein sympathischer Geschichtenerzähler, der einerseits seine herrlich skurrilen Episoden in die unverwüstliche amerikanische Musik der 50er-Jahre packt und andererseits Hits aus seiner Jugend spielt – „Hey Joe“ von Jimi Hendrix, „Hotel California“ von den Eagles, „Smoke On The Water“ von Deep Purple, um nur einige zu nennen; er tut das kraftvoll und authentisch, mit Herz und Verstand; unterm Strich: rundum überzeugend. 
Schoierer und seine virtuos gespielte E-Gitarre sind zumindest seit den frühen 80er-Jahren legendär – und in der Anfangszeit der Oberweilinger Kneipenbühne war er ein, nein DER Publikumsmagnet; niemand konnte bislang die über 100 Gäste toppen, die er damals anzog, um zusammen mit Urs Huwiler (Bass) und Jacques Rousselle (Schlagzeug) im Owei-Klassenzimmer ein seinerzeit vorwiegend jugendliches Publikum zu Begeisterungsstürmen hinzureißen. Ein paar seiner wunderbaren Songs, etwa „Du warst nie ein Rock’n’Roller“, präsentierte er aufs Neue. Kaum zu glauben, sie funktionieren nach fast 30 Jahren immer noch,  auch bei den mittlerweile vorwiegend gesetzteren Herrschaften! Unterstützt wird er heute von seiner virtuellen Band, den „Freibier-Shadows“, einer druckvollen Playback-Truppe, von der man wissen sollte, dass  der Schoierer-Hanse sie selbst ins Leben rief, indem er Bass, Gitarren, Keyboards und vieles mehr in akribischer Kleinarbeit unter Berücksichtigung von Dynamik, Agogik und allen anderen musikalischen Parametern im eigenen Studio höchstpersönlich einspielte. Und so gab es einen würdevollen Jahresabschluss in Oberweiling, ein Nonplusultra unter den Highlights des vergangenen Jahres, die wahrlich nicht knapp bemessen waren.