Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Arpad
Von Kompositionen mit Ewigkeitsgarantie wie Django Reinhardts „Nuages“ oder Charles Trenets „La Mer“ über unerhörte irische Folklore im 7/4-Takt bis hin zu komplett anders und überraschend modern interpretierten Blues-Gassenhauern wie „The Thrill is Gone“ spannte sich am Samstag der musikalische (Regen)bogen, den die fünf Musiker von Arpad in den Kneipenbühnen-Schulraum zauberten. Bernd Fellmann an der Geige überzeugte in seinen Soli mit großem Ton. Er wurde ergänzt von Thomas Schottenhamls gefühlvoll gespielter Mandoline – beide Musiker ergingen sich hin und wieder in ebenso rauschhaft schnellen wie perfekt gespielten unisono-Melodielinien. Mike Mauser an der Gitarre brillierte sowohl als Solist als auch als stilsicherer Begleiter, Blues-Sänger und Bottleneck-Spieler. Die drei wurden kontrapunktiert von Winfried Wiesinger am fabelhaft gezupften akustischen Bass und Sandor Thoth an der Perkussion, der ein ums andere Mal mit seiner filigranen, feinsinnigen, lustvollen Spielweise seine Zuhörer in Bann schlug – oder besser streichelte. Jedenfalls, die Devise, mit der sich diese außergewöhnliche Gruppe selbst beschreibt – Die Magie des Einzigartigen – erwies sich als durchaus zutreffend.
Und schließlich gab der witzige Conférencier Thomas Schottenhaml verbale Unkorrektheiten der besonderen Art von sich. Der schelmische „fränggische Neecher“ hatte die Lacher dennoch oder gerade deshalb stets auf seiner Seite.