Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Max von Milland
So etwas gab es in Oberweiling bislang noch nie: dass das Publikum in einem nicht zur Gänze gefüllten Klassenzimmer eine Band dazu bringt, fast ihr gesamtes Programm ein zweites Mal zu präsentieren. Max von Milland und seine drei Begleitmusiker taten dies am Samstag mit unverstellter Begeisterung. Der charismatische Südtiroler schaffte es in Nullkommanichts, die Herzen der vorwiegend weiblichen Zuhörer zu erobern; seine sanfte Gesangsstimme, sein wunderschöner Dialekt, der sehr emotionsgeladene Inhalt seiner Texte – das war einfach zum Aus-dem-Häuschen geraten. Nun darf man aber nicht vergessen, dass die Eigenkompositionen und auch die beiden Coverversionen („Nur ein Wort“ und „Fürstenfeld“) durch hervorragende Arrangements bestachen. Dabei versteht es Max von Milland nicht nur, seine Texte in den richtigen Kontext zu kleiden, sondern er tut dies auch mit melodischem, harmonischem und rhythmischem Einfallsreichtum. Die drei Berliner Jungs an seiner Seite, Sidney und Paul Klein und Constantin Diedrichs, sind hervorragende Instrumentalisten: das groovt, hat Feuer, ist perfekt gespielt (kein Wunder, bei der Menge von Auftritten, die von der Band derzeit zu absolvieren sind) und das alles mit einem Riesenspaß an der Sache, was man vielleicht auch ihrer Jugend zuschreiben kann. Autogrammjäger kamen voll auf ihre Kosten und so gut wie jeder nahm eine der brandneuen CDs mit nach Hause. Jedenfalls: wer das Konzert in Oberweiling verpasst hat, wird sich vermutlich in absehbarer Zeit fragen müssen, warum; dann nämlich, wenn Max von Milland Hallen füllt und Hitparaden stürmt.