Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Greenfield
„Greenfield“ hätte am Samstag für 4.000,00 € in der Nürnberger Meistersingerhalle spielen können, hat sich aber nach kurzer Überlegung dann doch für die Kneipenbühne entschieden, zumal die Musiker auf die Schnelle die horrende Summe für die Saalmiete nicht hätten auftreiben können ... Das blendend aufgelegte Quartett konnte in der vollen Kneipenbühne sein Publikum vom ersten Moment an begeistern, obwohl oder vielleicht weil die vier Franken kein einziges abgedroschenes irisches Volkslied zum Besten gaben, sondern mit virtuosen Instrumentaltänzen – ganz vorzüglich Bernhard Stehle an der Geige und Alex Philip am Akkordeon – und oft sehr melancholischen, aber auch verrückt-versoffenen Songs die Spannung hielten, manchmal in einer traumhaft schönen Dreistimmigkeit gesungen. Informativ wurde es zwischenzeitlich auch, etwa, als Armin Wolfermann die Eigenarten und Tücken der Keltischen Harfe erläuterte und gefühlvolle Klangbeispiele lieferte oder Michi Dill die Angst der antiken römischen Armee vor Bodhran, der irischen Trommel, beschrieb, um sogleich mit einem phantastischen Drum-Solo zu brillieren. Im ausgedehnten Zugabeteil musste dann doch – na ja, es lässt sich wohl nicht vermeiden – „Whiskey in the jar“ gesungen und geklatscht werden. Die Liebe zur Grünen Insel, der die Vier verfallen zu sein scheinen, wirkte durchaus ansteckend auf die Zuhörer, die fast wunschlos glücklich waren. Wenn überhaupt etwas fehlte, dann vielleicht nur ein irischer Whiskey und ein frisch gezapftes Guinness vom Fass.