Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

Sammy Vomáčka Jazz-Trio
Federleicht wirkte die Musik, die Gitarristen-Urgestein Sammy Vomácka auf seiner uralten, schier unbezahlbaren Gibson Super 400 am Samstag in der Kneipenbühne präsentierte. Mit seinem typischen Understatement bemerkte er, dass er „nur“ Standards nachspiele, und die bloß so „ungefähr“. In Wirklichkeit zauberte er Stücke von Sonny Rollins, Charlie Parker, Jim Hall und anderen Giganten des Jazz aus dem Hut, und das mit einer Souveränität, die jeder Beschreibung spottet. Dass er, der es ja als Ragtime- und Blues-Virtuose einst zu internationalem Ruhm gebracht hat, auch bei der „Musik seines zweiten Lebens“ nicht auf seine Fingerpicks verzichtet, macht nichts. „Beim Jazz ist alles erlaubt solange es funktioniert“, bemerkte er launig. Dem Tschechen Vomáčka zur Seite standen zwei junge Landsleute aus Prag, nämlich der versierte Kontrabassist Matěj Černý und der gefühlvolle Schlagzeuger Radek Radek Němejc. Beide brillierten mit klugen und virtuosen Soli. Dass das spannende Konzert fast bis Mitternacht dauerte, merkte das begeisterte Publikum erst bei der zweiten Zugabe – „Round Midnight“ von Thelonious Monk, dem genialen Bebop-Pianisten.