Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2019 30.03.

30 Jahre Fett + Fertig

Eine wüste Band spielte am Samstag in der Kneipenbühne: "Fett & Fertig" – unverwüstlich, auch nach dreißig Jahren, denn so lange gibt es das Quintett schon; in unveränderter und durabler [sic – siehe weiter unten] Besetzung! Schang, Schibi, Uli, Werner und Rick haben sich von Anfang an dem Hardrock verschrieben, und: dem fränkischen Idiom, das heißt, sie bringen Eigenes und entsprechende Klassiker von AC/DC bis zu den Stones in eine neue, unverwechselbare Form. (Übrigens in O'wei immer wieder einmal in stetig steigender Qualität zu hören; und das seit 1991 bzw. 1982, zählt man "Trümmerfeld" – Schang/Schibi/Uli – dazu.) Schang Daumers Stimme ist nach wie vor phänomenal, auch wenn er schon in Rente ist und durchaus damit zu kokettieren weiß, Schibi Schibalskis Gitarre eine Wucht; der Rest der Truppe funktioniert wie am Schnürchen.

Einen der Höhepunkte des höchst vergnüglichen Konzertabends bildet die selbstkritische Beschreibung von Marotten und Unzulänglichkeiten einer Band. Der vogelwilde Text dieses verschrobenen Zweiteilers (Morgengrauen, wenn man sich im Spiegel sieht und Abendgrauen, wenn man seinem Hobby frönt) kann durchaus auch jeden Zuhörer "saturieren" – nein, das heißt nicht, dass man im Lewis-Carollschen Sinne vollgefressen (satt) unbedingt aufs Klo zum Bieseln (urinieren) muss, "saturieren" ist ein etwas unfränkischer Begriff für "bewirken, dass jemandes Verlangen, etwas Bestimmtes zu bekommen, gestillt ist" (Duden) – aber das macht unter anderem auch den Zauber der quasi Enid Blytonschen »Fünf Freunde«  aus, dass es das g'scherte Fränkische manchmal mit sehr gewählten und ganz unfränkischen Ausdrücken verfeinert – einzigartig und deshalb auch so charmant!