Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2012 29.09.

Silver Dollar Babies

Noch eine vokalorientierte Band, die sich dem Countryrock verschrieben hat und unplugged spielt? Aber ja! Die brandneuen Silver Dollar Babies trafen exakt den Geschmack des Publikums im Samstagskonzert der brechend vollen Kneipenbühne. Kein Wunder, denn die Auswahl der mit Ausnahme von zwei bemerkenswerten Eigenkompositionen gecoverten Stücke erwies sich als sehr geschmackvoll, nicht zu sehr Serviceradio-kompatibel und doch zum Mitsingen und Mitklatschen geeignet. Wunderschön war der mehrstimmige Gesang der Alten Hasen aus der Regensburger Szene: Frontmann Christian Koller (ex Tana Nile) und Frontfrau Moni Berger solierten mit ihren charaktervollen Stimmen, und wenn Happy Tröster (ex Chambergrass) und Reinhold Bauer (Sarara, Move & Groove) mit einstimmten, ergab sich ein atmosphärisch dichter, lupenrein sauberer Chorsatz. Christian Veith (ex Chambergrass), der für den verhinderten Robert Prill einsprang, spielte einen melodiösen Bass, groovte auf der Mandoline und zauberte ein paar Gitarrensoli, aufgrund derer einem die Spucke wegblieb. Feine Akzente setzte auch Happy Tröster, etwa auf der Dobro, aber auch auf Gitarre und Mandoline, Moni Berger steuerte auf ihrer Harfe feine Glanzpunkte bei und Reinhold Bauer zeigte, was man alles aus einer Cajon herausholen kann, wenn man nur das richtige Rhythmusgefühl hat und die erforderliche Technik beherrscht. Kurz: die Silver Dollar Babies boten ein geschmackvolles, farbiges und deshalb kurzweiliges Programm, das ebenso perfekt wie locker präsentiert wurde und die Zuhörer vom ersten bis zum letzten Moment begeisterte.