Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2012 21.04.

Liederjan

Nach ihrem bereits bekannten Einzug als Horch-was-kommt-von-draußen-rein-James-Bond-wird’s-nicht-gewesen-sein-Gladiatoren erfreuten die drei Nordlichter von Liederjan am Samstag ihr Publikum mit einem fast komplett anderen Programm als bei ihrem letzten Auftritt vor anderthalb Jahren. Der Kieler Michael Lampelius, die Bremerin Hanne Balzer und Jörg Ermisch aus Hamburg konnten mit wunderbarem dreistimmigem Gesang ebenso überzeugen wie mit der Vielfalt der verwendeten Instrumente: zwar bildeten Tuba und Akkordeon, Gitarre und Bouzouki den klanglichen Grundstock, die akustischen Farbtupfer wurden hingegen gesetzt mit Sopransaxophon, Quer- und Blockflöte, Mundharmonika, skurrilen und weniger skurrilen Perkussionsinstrumenten und einer perfekt gespielten Singenden Säge. Die Texte erwiesen sich als lustig, nachdenklich und bissig und wurden von den drei Waterkant-Spottdrosseln auch mal auf Plattdütsch gesungen. Und reinen Nonsens hatten die drei ebenfalls auf ihrer Palette: wann gab es jemals eine derart opulente Mäuseschlacht in der Kneipenbühne, wann einen Wilhelm-Busch-Rap? Und welche Gruppe intonierte schon einmal drei Volkslieder gleichzeitig?