Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2012 14.04.

Sepp Müller

Am Samstag präsentierte der aus Jackenau (bei Bad Tölz? Ja, genau!) stammende Sepp Müller zum definitiv letzten Mal sein Solokabarett „Da Opa hod gsogt“, das er um einige brandneue Texte erweiterte und so dem gut gelaunten Owei-Publikum eine Vorschau auf sein demnächst erscheinendes zweites Programm gewährte. Mit Knopfharmonika, Schlagzeug, Milchkannen, einer (popeligen Nasen-) Blockflöte und einer Riesenportion Mutterwitz bewaffnet, brachte das sympathische Urviech seine Zuhörer von Anfang an zum herzhaften Lachen. Zeitlos komisch sind seine Geschichten; etwa die vom Gebirgsschützen, der unter die „Domina-kanerinnen“ gerät, die von der im Internet ersteigerten falschen Beinprothese für den Opa oder die von der Bad Tölzer Leonhardifahrt, einer traditionellen Verbindung aus „Spirituose und Spiritualität“ – und nicht zu vergessen seine Nonsens-Gedichtchen wie „Liebe Grille, nimm doch die Pille, dann seid ihr nicht mehr so viele und nachts wär’ endlich Stille!“, die zusätzlich für Auflockerung sorgen. Wer allerdings denkt, dass Sepp Müller so ganz und gar unpolitisch ist, täuscht sich: bitterböse Texte wie „Privat oder Kasse?“ oder „We will shock you“ - ein Stück zur „MeinungsBILDung“ - beweisen das Gegenteil – Unterm Strich: eine bunte und gesunde Mischung aus Nonsens und sympathischer Boshaftigkeit.