Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Zydeco Annie & Swamp Cats
Leider tanzten nur die Gläser – zu mehr war einfach kein Platz –, als „Zydeco-Annie“ und ihre drei „Swamp Cats“ es sich und ihren Zuhörern am Samstag in der Kneipenbühne gut gehen ließen: „Laissez les bons temps rouler“ ist nämlich nach wie vor die Devise des Quartetts, das mit wilden Grooves aus den Sümpfen Louisianas vom ersten Ton an sein Publikum im vollen Klassenzimmer begeistert. Was Tempo, Dynamik, Können und Spielfreude angeht, kann der Band nicht so leicht jemand das Wasser reichen. Sehr schnell wird da klar, warum Anja und ihre Mannen zu den besten europäischen Zydeco-Ensembles gehören. Dabei strotzt die Musik der „Cats“ nur so vor Vielfalt, denn Country, Cajun, Bogaloo, Boogie, Blues und Mardi-Grass-Rhythmen stehen genauso auf dem Programm wie Zydeco, eine Mischung aus afroamerikanischer Musik und den Tänzen französischer Einwanderer. Da ist Sänger Rolf Berger, ein ausgesprochener Sonny Boy an Waschbrett, Gitarre und Ukulele. Da ist die virtuose Blues- und Boogiepianistin und Akkordeonspielerin Anja Baldauf. Da ist der souveräne und präzise Kontrabassist Jens Ohli, und da ist last not least Stefan Baldauf am Standschlagzeug, der sich als neuer Swamp Cat (Sumpfkater) vorstellte – zumindest für die Oberweilinger. Was wunder, dass das Publikum aus dem Häuschen geriet.