Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2012 25.02.

The Folk Project

The Folk Project, eine Coverband höchster Güte, konnte am Samstag die Zuhörer in der trotz Fastenzeit ausverkauften Kneipenbühne vom ersten bis zum letzten Ton begeistern. Das ist aber auch kein Wunder, denn alle Bandmitglieder sind unerhört fit auf ihren Instrumenten und bringen zudem jenen Grad an Begeisterung und Gefühl mit, der Musik erst lebendig macht. Da ist Hans „Yankee“ Meier an der elektrischen und der akustischen Gitarre, Compagnon der unvergleichlichen Steffi Denk und unterwegs in Sachen Jazz (etwa mit dem israelischen Klarinettisten Boris Gammer), der mit intelligenten Akkordfolgen groovige Begleitmuster spielt, mit glitzernden Soloeinlagen zeigt, dass man auch in hoher Geschwindigkeit wunderschöne Melodiefolgen produzieren kann oder einfach einem erdigen Blues mit allen denkbaren Finessen ungeahntes Leben einhaucht. Da ist Irmi Haager, eine Sängerin, die mit großem Herzen und ebensolcher Stimme Bob Dylan, Joni Mitchell oder Paul Simon interpretiert und ihr Gefühl so tief in die Texte legt, als hätte sie die Geschichten der großen amerikanischen Liedermacher selbst erlebt. Da ist der phänomenale Drummer Peter Ansager, der ganz unprätentiös ein ebenso leises wie intensives und spannendes Solo zum Besten gibt und auch ansonsten wie die Kreativausgabe eines Schweizer Uhrwerks wirkt. Da ist Kontrabassist Wolfgang Berger, der virtuos, locker und entspannt seine tiefen, meist gezupften Melodien beisteuert; und da ist schließlich der alte Chambergrass-Kämpe Sepp Frank, der am Akkordeon meisterhafte Glanzpunkte setzt um sogleich auf dem Banjo und am Cello zu brillieren. Seine und auch die Gesangsstimme von „Yankee“ bringen zusätzlich Farbe ins Geschehen und bei den seltenen und deshalb umso wirkungsvolleren dreistimmigen Vokaleinwürfen kann man ob der Klarheit und Schönheit des Arrangements schon einmal in Verzückung geraten. Selbstredend, dass die Ovationen im überfüllten Klassenzimmer kein Ende nehmen wollten.