Veranstaltungskritiken

Der furiose Mainstream-Jazz des jungen Ensembles „BMQ“ konnte wider Erwarten und trotz der Eiseskälte zahlreiche Gäste hinter dem Ofen hervorlocken: Am vergangenen Samstag debütierte die Neumarkter Saxophonistin Bettina Maier zusammen mit dem Pianisten Tom Listl, dem Kontrabassisten Philipp Neuner-Jehle und dem Schlagzeuger Marco Dufner in der Kneipenbühne. Das blutjunge „Bettina Maier Quartet“ überraschte nicht nur mit intelligenten, melodiösen Eigenkompositionen in der klassischen Wayne-Shorter-Besetzung, auch die Umsetzung gelang meisterlich. Ein Kneipengast brachte es auf den Punkt: „Um den Jazznachwuchs braucht man sich jetzt keine Sorgen mehr zu machen!“ Mastermind Betti komponiert nicht nur ansprechende Walzer, ausgefuchste 7/4-Takte (Carusa), Motive im 10/4-Takt (Eindrücke zur Stadt Leipzig) oder lautmalerische Geschichten über das Warten auf einen Aufzug, sie spielt ein wunderbar warm klingendes stilsicheres Alto (manchmal Soprano) und auch bezüglich ihrer launigen Ansagen bleibt nichts zu wünschen übrig. Tom Listls Kompositionen strotzen von harmonischem Reichtum und er beherrscht sein Instrument aus dem FF – spiel- wie auch soundtechnisch. Dasselbe gilt für den Kontrabassisten und den Schlagzeuger, die phantastisch zusammengrooven und das übrigens auf hohem musikalischen Niveau. Es machte einfach bis zum letzten Augenblick – einer Zugabe, die aus einem kraftvollen Blues bestand – Laune, dem wunderbar warmen Klang zu lauschen, den die vier Musiker wie aus einem Guss fabrizierten.