Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2012 14.01.

The Red Hot Serenaders

Wie die „Sons Of The Desert“, nur anders: das war aus dem Publikum zu vernehmen, als am vergangenen Samstag das brandneue Duo „The Red Hot Serenaders“ in der Kneipenbühne debütierte. Was wunder, denn die eine Hälfte der Serenaders heißt Rainer Wöffler, Mastermind der Wüstensöhne, und wie immer trotz schlimmer Erkältung souverän und brillant an seinen schimmernden Resonator-Saiteninstrumenten. Das Timbre seiner Stimme lag krankheitsbedingt irgendwo zwischen Tom Waits, Alexis Korner und „Satchmo“ Armstrong, was aber dem Hörgenuss keineswegs Abbruch tat, im Gegenteil: der temporär brüchige Heldenbass machte den Duettgesang mit seiner Partnerin Tanja Wirz erst so richtig verrucht. Die waschechte Schweizerin aus Zürich ist eine echte Entdeckung, ihr Gesang großartig: egal, was sie interpretiert, alles wirkt ebenso überzeugend wie entspannt, mit der richtigen Einstellung eben. Dass das Programm der Red Hot Serenaders, bestehend aus Blues, Jazz, Ragtime, Hawaiimusik und Chansons ebenso vielfältig war wie die eingesetzten Instrumente (Gitarre, Ukulele, Mandoline, Slidegitarre, Waschbrett, Cajon und Klarinette), ist natürlich zu allererst Rainer Wöffler zu danken; aber auch Tanja Wirz erwies sich als eine mit allen Wassern gewaschene Multiinstrumentalistin.