Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2017 04.11.

Diebe und Komplizen

„Diebe und Komplizen“ debütierten am Samstag auf der Kneipenbühne mit „saftigem Rock“. So nennen die vier perfekt eingespielten Freunde jedenfalls den Stil ihrer Musik.
Es ist immer eine große Freude, wenn eine Band es wagt, ausschließlich eigene Stücke zu präsentieren und das noch dazu in der Muttersprache. Leider – und das bestätigt die Erfahrung – mögen die meisten Konsumenten sich nicht auf das Wagnis einlassen, musikalisch Neues zu erleben. Lieber finden sie sich wieder auf ausgetretenen BR3- und Antenne-Bayern-Pfaden und hören sich Songs an, mit denen sie eh den ganzen lieben langen Tag berieselt werden. Wie schon in der vergangenen Woche bei „Point und Die Spielverderber“ war dieses traurige Phänomen auch bei den Dieben und ihren Komplizen zu beobachten. Dabei war deren Stil viel einfacher und populärer gestrickt. Allerdings bewirkte ihre Devise „leise ist scheiße“ im O’wei-Klassenzimmer, dass man die Texte nur schlecht verstand und von der mit phantasievollen Sounds gespielten Orgel (Martin Hert, auch zweite Gesangsstimme) zu wenig hörte. Die oft brachiale Gitarre (Anton Krammel, auch Gesang, Texte und Komposition) und das ebenso fett gespielte Schlagzeug (Herbert Ehrl) deckten manchmal sogar den Bass (Peter Pommer) zu, dessen Benutzer sehr schön groovte und einfallsreiche Läufe zum Besten gab. Das kompakte, stets auf den Punkt kommende Arrangement machte allerdings einiges wieder gut und das Publikum goutierte das Gesamtbild mit mehreren Zugabeforderungen.

Auf Wunsch der Band wurden die Videos gelöscht.