Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2011 05.11.

Voice & Strings

„Voice & Strings“ rissen am vergangenen Samstag in der bis zum letzten Platz gefüllten Kneipenbühne aufs Neue ihr Publikum mit und vom Hocker. Eine prächtig aufgelegte Steffi Denk blödelte sich mit herrlich abgedrehten Zwischentexten durchs Programm, um sogleich ernsthaft und mit tiefen Empfindungen mit ihrer Stimme sämtliche Register der Sangeskunst zu ziehen; zu flüstern, zu rappen oder zu shouten wie eine Vorsängerin im Gospelchor, mit märchenhaftem Tonumfang, stets traumhaft sicher. Hans Yankee Meier – offenbar von Pat Metheny inspiriert, den er tags zuvor in der Ingolstädter Stadthalle erlebte – ließ ein akustisches Kaleidoskop auf die Zuhörer los, ein Feuerwerk aus Tönen und Techniken, glitzernde Kaskaden aus Melodien, Akkorden und Rhythmen; nein, vor Metheny („Der trägt doch Perücke?“) braucht er sich nicht zu verstecken, der Gitarrenvirtuose aus Niederbayern. The Beatles standen bei dem Duo auf dem Programm, ebenso wie Michael Jackson, James Taylor oder Kool and the Gang; die Ann-Peebles-Nummer „I Can’t Stand the Rain“ (wir kennen sie eher von Tina Turner oder den Commitments) fand sich neben Antonio Carlos Jobims „Gentle Rain“ – und so reichten sich Popmusik, Swing und Jazz die filigranen Hände. Voice & Strings kratzten auf diese Weise mit ihren unvergleichlichen, Maßstäbe setzenden Arrangements bekannter Klassiker an verkrusteten Hörgewohnheiten und lösten Vorurteile auf – zumindest bei vielen der Anwesenden. Die Begeisterung des Publikums fand jedenfalls kaum ein Ende.