Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2011 24.09.

huljet!

huljet! – zu deutsch tanzt, lebt, freut euch: das ist das Motto der vierköpfigen Formation, die am vergangenen Samstag mit ihrem „World-Klezmer“ das Kneipenbühnen-Publikum begeisterte. Die Nürnberger Kulturpreisträgerin Bettina Ostermeier (Gesang, Klarinette, Bassklarinette, Sopransaxophon und Akkordeon) und Robert Hofmann, ein altgedienter, seit 1982 in Oberweiling immer wieder gern gesehener musikalischer Gast (Oud, akustische und elektrische Gitarre und Darabouka) – erzeugten ein phantastisches Klangspektrum, ebenso geschmackvoll wie abwechslungsreich und ohne jede Berührungsangst: orientalisch, südamerikanisch oder osteuropäisch muteten die Klänge, Rhythmen und Melodien an; rockig, lyrisch, witzig und in ihren Wendungen nicht selten überraschend. Unterstützt wurden die Solisten von dem virtuosen Kontrabassisten Winni Wiesinger und einem Perkussionisten und Schlagzeuger, über den man im Owei eigentlich nicht mehr viele Worte zu verlieren braucht, weil er dort in unzähligen Bands immer wieder seine unverwechselbar lockere, sympathisch-kreative Spielweise zum besten gab und hoffentlich noch lange geben wird: Sandor Toth. 
Zwar ist das huljet!-Programm ähnlich geblieben – musikalisch hat das Quartett jedoch noch einmal einen gewaltigen Sprung gemacht; nach vorne versteht sich: die Band ist jazziger geworden seit dem letzten Kneipenbühnen-Auftritt vor vier Jahren: die gefühlvollen Lieder, mit denen Bettina Ostermeier die Seelen rührt, können deshalb viel mehr als früher zu prachtvoll übermütigen, wild und fröhlich ausgelassenen Kompositionen in Kontrast treten; das Resultat – eine wunderbar spannende Weite und Tiefe – kann sich hören lassen. 
Und das darf nicht vergessen werden: fesselnde Soli, die den Gesamteindruck noch verschärften, gab es nicht nur von Hofmann und Ostermeier, sondern auch von Toth und Wiesinger.