Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2011 17.09.

Christoph Weiherer

Ein fröhlicher Anarchist läutete am vergangenen Samstag in der gut gefüllten Kneipenbühne mit umwerfendem Charme die neue Saison ein: Christoph Weiherer. Diesen Namen sollte man sich merken, es könnte nämlich durchaus sein, dass er sich in Kürze in die Phalanx jener einreiht, die in Owei einst in intimer Atmosphäre spielten und mittlerweile Stadthallen füllen. Weiherer macht mit seinen skurrilen Ideen Lust darauf, Supermarktketten durcheinanderzubringen oder in Plattenläden für Vollbeschäftigung zu sorgen und verbreitet damit im Publikum rundum gute Laune: Vielleicht nimmt sich der eine oder andere seiner begeisterten Zuhörer ja tief im Herzen und in aller Heimlichkeit vor, an der Baumarktkasse auf die Frage nach seiner Postleitzahl in Zukunft wirklich „25541“ (Brunz-Büttel – was für ein Name für eine Ortschaft!) anzugeben – damit wäre sicherlich viel geholfen! 
Dabei ist Weiherer weit davon entfernt, für die abscheuliche Spaßgesellschaft den Comedian oder gar den Clown zu geben - vielmehr drückt sich in seinen Liedern, die er auf der Gitarre spielt und hin und wieder mit Mundharmonikaklängen garniert, Wut, Protest, aber auch tiefe Empfindsamkeit aus. Eine würdige Eröffnung der zweiten dreißig Jahre Kneipenbühne!