Veranstaltungskritiken

Wieder ein übervolles Haus beim Auftritt von „Natural Blues“ in der Kneipenbühne – wen wundert das? Die fünf Freunde hören nicht auf, nach Schätzen nord- und mittelamerikanischer Volksmusik zu suchen und vor allem nach Kompositionen, die all jene Stile präsentieren, die sich im Laufe der vergangenen hundert Jahre aus der unglaublich fruchtbaren Mischung aus schwarzafrikanischer, indianischer und europäischer Musik entwickelt haben: Blues, Zydeco, Cajun, Country, Hillbilly, Bluegrass, Rhythm’n’Blues und Rock’n’Roll. Und so spannt sich der Bogen von Mississippi John Hurt (*1892) bis zu Neil Young, dessen „Harvest Moon“ allein schon den Weg nach Oberweiling gelohnt hätte: rührte doch die letzte der vielen Zugaben so manches Zuhörerherz und rief sentimentale Gefühle wach. Aber auch, was dazwischen passierte – vom ersten gespielten Ton an -, war ebenso entspannt wie fröhlich, ebenso geschmackvoll wie perfekt präsentiert, ebenso vielseitig wie aus einem Guss. Es ist schön, dass es in den Zeiten des DSDS und anderer Windbeuteleien noch so etwas gibt wie "Natural Blues".