Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2011 12.03.

The Thomas Ian Nicholas Duo

Thomas Ian Nicholas aus Los Angeles ist Preisträger des „Robert Altman Awards“ beim Sundance Film-Festival 2010: Der Streifen „Please Give“ lief auf der Berlinale als internationale Premiere außer Konkurrenz. Nun trat der Hollywood-Star aus der US-amerikanischen Teenie-Komödie „American Pie“ im Rahmen einer Europatournee zusammen mit dem Gitarristen und Pianisten James Weston in der Kneipenbühne auf und präsentierte fast ausschließlich eigene Songs, die sich stilistisch zwischen Bruce Springsteen und Oasis bewegten - die von der kalifornischen Sonne verwöhnten Kompositionen kamen gefühlvoll, melodiös und rockig daher. Thom’ sang sie mit warmer klarer Stimme zur akustischen Gitarre, erzählte launige Geschichten von seinen Auftritten in Tschechien, dem Land, in dem die Tour begann, stellte seine diversen CDs vor und ließ so ganz nebenbei einfließen, dass ihm kein geringerer als der Grammygewinner Jimmie Haskell (er erhielt den Preis für die Instrumentierung von Bobby Gentrys „Ode to Billie Joe“) dafür die Geigenarrangements schrieb. Voller Herzlichkeit und ganz unprätentiös unterhielt er sich mit dem Publikum und lieferte ein Marathonkonzert ab, bei dem es keinen Augenblick langweilig oder zu viel wurde; an diesem runden und überzeugenden Gesamtbild hatte der irischstämmige Chicagoer James Weston wesentlichen Anteil. Der John-Lennon- und Tom-Waits-Fan brillierte mit klugen Soli auf einer Gitarre, die vom Blues der „Windy City“ klargespült ist; und er spielte ein gefühlvolles Piano, das so klang, als würde Weston jeden einzelnen Ton genießen. 
(„Oh, hätte ich mir das nur nicht entgehen lassen!“ – „Tja, nun ist es zu spät. Und Jammern nützt nichts.“)