Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2011 22.01.

The Folkproject

Wieder volles Haus in der Kneipenbühne! Am vergangenen Samstag debütierte „The Folkproject“ in der Kneipe. 
Vier der fünf wunderbaren Musiker sind in Owei gute Bekannte; da ist etwa Yankee Meier, ein unerhört gefühlvoller, mit allen Wassern gewaschener Gitarrist, der sowohl mit der einzigartigen Steffi Denk als auch mit dem international bekannten israelischen Klarinettisten Boris Gammer in Oberweiling gastiert hat. Ihm zur Seite sitzt Sepp Frank, ein umtriebiger Regensburger Komponist und Musiker. Vor Urzeiten mit der Folkgruppe Chambergrass unterwegs, hat er seine musikalische Heimat nun hauptsächlich in französischer Chansonmusik und den Kompositionen Kurt Weills gefunden: die Art, wie er seine Knopfharmonika spielt, ergänzt Yankee Meiers Virtuosität auf exzellente Weise. Beeindruckend ist er aber auch auf Cello und Banjo. Dritter im Bunde, Wolfgang Berger am Kontrabass, ist mit namhaften Jazzern unterwegs, beispielsweise mit Axel Prasuhn, der „schwärzesten Stimme Europas“. Bergers warmer, voller Ton, seine gefühlvoll gezupften, stets groovenden Läufe bilden die solide Grundlage für ein Klangbild, das die Ohren entzückt. Robert Hasleder schließlich setzt als gefragter musikalischer Gast bei „The Folkproject“ auf traumhaft sicher intonierter Squareneck und Mandoline einmal mehr Glanzlichter und Farbtupfer. 
Neu für die Kneipenbühnengäste war lediglich die Frontfrau Irmi Haager, die mit ihrer samtweichen, gefühlvollen Stimme und ihrer perfekten Bühnenpräsenz im Sturm die Zuhörerherzen eroberte. Die Würzburger Jazzsängerin interpretierte souverän Lieder von Paul Simon, Duke Ellington, Bob Dylan, den Beatles und – überirdisch schön – von Joni Mitchell, und beeindruckte auch hin und wieder mit einem Blues, etwa „They Call Me The Breeze“ von J. J. Cale. Zuweilen kamen auch Yankee Meiers und Sepp Franks Gesangsstimmen zum Einsatz. Ob da aber solistisch, im Duett oder im Trio gesungen wurde: stets war der Ohrenschmaus garantiert. Dass das Quintett stürmisch gefeiert wurde, versteht sich von selbst.