Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Peter Crow C. - Tony Ramos
Die Kneipenbühne geht in die Osterferien. Der ursprünglich für den 27. März angekündigte Ire Tomàs Lynch musste aus persönlichen Gründen leider absagen. Weiter geht es in O’wei’ am 17. April mit dem Schotten John Flanagan.
Der Münchner Gitarrist und Sänger „Peter Crow C.“ trat zuletzt im Oberweilinger Klassenzimmer auf. Ihm zur Seite stand Tony Ramos, seines Zeichens Mundharmonika-Virtuose aus Los Angeles. Beide zusammen spielten einfach nur Blues. Nicht vom Feinsten, wie es hierzulande in einer zu Beton gewordenen Floskel zeilauf, zeilab immer wieder heißt, sondern viel besser: filigran und kraftvoll, virtuos und mit perfekt ausgewogenem Klang, aufeinander eingespielt wie das Laufwerk einer Schweizer Uhr, gefühlvoll bis zur wohligen Gänsehaut, witzig in den Ansagen, geschmackvoll bei der Auswahl musikalischer Juwelen aus den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts; und es war eine Lust den beiden bei ihren zweistimmigen Gesängen zuzuhören, zu sehen wie Ramos seine Harps streichelte, wie „Crow C.“ (Träger des deutschen Schallplattenpreises) seine Resonatorgitarren zupfte, wie er mit dem Bottleneck umging und mit dem Fuß seinen kraftvollen Rhythmus unterstrich.
„Crow C.“ und Ramos brachen eine Lanze für eine Musikart, die ansonsten leider immer mehr verhackstückt wird und mit miserablen Interpretationen von beispielsweise „Hoochie Coochie Man“, „The Thrill Is Gone“ und „Got My Mojo Working“ wie einst Dixieland zur sommerlichen Würstel-Grill-Untermalung zu verkommen droht.