Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Björn Pfeffermann
Mit seinem Programm ‚Glückspilzvergiftung’ begeisterte der sympathische junge Würzburger Kabarettist Björn Pfeffermann am Samstag das Publikum in der vollen Kneipenbühne.
Pfeffermann, der derzeit zurecht einen Kabarettpreis nach dem anderen einheimst, macht es sich nicht leicht - er bietet kein Nummernkabarett wie die meisten seiner Kollegen, sondern stellt eine durchgängige Geschichte dar: seine Spielfigur, ein Möchtegern-Fernsehstar, befindet sich mitten in einem aberwitzigen Moderatoren-Casting für einen Quizsender; als Bühnenbild genügt ihm dabei ein Tischchen, zwei Stühle und eine Tafel, auf der schier unlösbare Rätselfragen stehen: „Karl-Heinz' Vater hat fünf Söhne; die ersten vier heißen Pipi, Papa, Pepe und Pupu: wie heißt der fünfte?“
Mal bissig, mal komisch aber immer ehrlich und spannend gewährt er zwischendrin Einblicke in das Seelenleben eines Mannes, eines Verlierers, dessen „Freundeskreis kein Kreis, sondern ein Punkt“ ist.
Pfeffermann wechselt in seinen grandiosen Monologen locker zwischen persönlichen Befindlichkeiten und aktueller Tagespolitik, nimmt die Tigerentenkoalition aufs Korn und witzelt über die Kanzlerin und ihren Vize. Mit scharf gewürztem (Nomen est Omen!) sezierendem Wortwitz und gnadenlosem Sarkasmus verpasst er seinen atemlosen Zuschauern ein furioses Wechselbad der Gefühle. Und so endet sein ‚Zweiakter’, wo er enden muss: in der Medienhölle, aus der es kein Entrinnen mehr gibt.