Veranstaltungskritiken

Vom Squaredance zur Rockmusik, vom Tex-Mex-Standard zum Blues, vom Bluegrass zum Rockabilly: Die „Sunny Bottom Boys“ zeigten in der Kneipenbühne erneut, wie lustvoll amerikanische Folklore sein kann. Im voll besetzten O’wei’ konnten die Zuhörer am vergangenen Samstag in einem kurzweiligen Mammutkonzert die fröhlich-lockere Art der SBB genießen und von der die vierköpfigen Latzhosengang ihre positiven Emotionen aufheizen lassen: Mit unbeweglicher Miene aber umso schnelleren Fingern slappte und zupfte Josè Sanches seinen Kontrabass, dass es eine wahre Freude war. Voller Spielfreude und mit einem fantastischen Drive betätigte Chris Kaempfert abwechselnd sein minimalistisches Standschlagzeug und sein mit Küchenquirlen gespieltes Waschbrett und sang dazu wie ein Zeiserl. Scotty Bullock, den man als beseelten Kontrabassisten der Natural Blues Band kennt, erwies sich an Gitarre, 5string-Banjo und Mandoline als versierter Könner und ließ mit herb-männlicher Gesangsstimme so manches Herz höher schlagen. Doc Taylor schließlich – Mastermind der Band – lieferte sich mit Scotty Gitarren- und Mandolinen-Duelle, wie sie im Bluegrass-Buche stehen. Auch Doc besitzt eine bemerkenswerte Solostimme. Schließlich aber warteten die „Sunny Bottom Boys“ mit traumhaft schönem dreistimmigem Gesang auf und waren zudem in Bezug auf Klang und Lautstärke Balsam für die Ohren. Bis weit nach Mitternacht wollte da das begeisterte Publikum die immer neuen Facetten kennenlernen, mit denen die „Sunny Bottom Boys“ auftrumpften.