Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2009 21.02.

Christoph und Lollo

Lachen verlängert erwiesenermaßen das Leben (siehe Wikipedia...) und lebensverlängernde Maßnahmen sind in den meisten Fällen erwünscht. Zwar gingen alle Zuschauer aus dem Konzert der Kneipenbühne am vergangenen Samstag etwas älter nach Hause als sie eh schon gekommen waren, aber die zwei Stunden hochkarätigen Blödsinns bescherten den zahlreichen Gästen neben einer Menge neuer Lachfalten auch ein längeres Dasein auf diesem unseren Planeten. 
Die beiden Wiener - ja wie soll man sie beschreiben: als Blödelbarden, Liedermacher, Rockmusiker? – Christoph Drexler und Lollo Lorenz Pichler sind verbale Improvisationsgroßmeister, die sich auf der Bühne über die jeweilige gerade real existierende Situation ohne Wenn und Aber auslassen können: „Lachen Sie noch mit uns oder schon über uns?“
In O’wei’ führten sie sich mit einer unglaublich merkwürdigen Idee ein: sie spielten ein paar ihrer „Skispringerlieder“. In diesen Songs geht es um gut erfundene kleine Geschichten über tatsächlich existierende Sportler wie den Slowenen Primož Ulaga , der im Stadtpark seinen Schulfreund, einen Human-Resources-Management-Controlling-Chief-Junior-Assistent-Operator trifft, den Finnen Janne Väätäinen, der nachhaltig wegen seines Namens bedauert wird; oder das Duo ließ die beiden finnischen Brüder Matti und Jussi Hautamäki einen privaten Skispringerwettbewerb in nebligem Ambiente veranstalten. 
Daneben gab es herrlichen Wiener Schmäh wie den musikalischen Historienschinken der 1848er-Vorgänge in Österreichs Hauptstadt, als der erzreaktionäre österreichische Kriegsminister Theodor Graf Baillet de Latour zu Tode kam: blutrünstig und zum Totlachen.
In ihrem Zugabenteil schließlich drohten Christoph und Lollo auf Italienisch: sie verhackstücken die Schlagerschnulze Tornero (Ich komme wieder) von I Santo California: Ob die zwei wiederkommen sollen? Ja was denn sonst!