Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2018 24.11.

Julie And The Banned

Das ist mir bislang noch nie passiert – ich filme jeden Samstag gelegentlich ein paar Nummern, die von der jeweiligen Band präsentiert werden, und treffe dann eine Auswahl, die ich auf YouTube hochlade. Am vergangenen Samstag konnte ich während des Konzerts nicht davon ablassen, fast jedes Stück aufzunehmen. Und in der Nacht, als ich das Material sichtete, gab es keine Kriterien, zu entscheiden, was ich nehmen soll. Alles war einfach nur … perfekt gespielt, witzig präsentiert, spannend ohne Ende. 
Was war geschehen? Julie And The Banned, ein Quartett, das sich auf „Retro Pop“ spezialisiert hat, präsentierte bei ihrem O’wei-Debüt einen Blumenstrauß – nein ein Luxusbouquet – an Ohrwürmern, die jeder kennt. Na ja, das ist ja nichts Besonderes, mag man einwenden. In diesem Fall doch: denn die Besetzung mit Akkordeon, Holzblasinstrumenten (Saxophone, Klarinetten und Querflöte) und Tuba allein schon hebt die alt-ehrwürdige Popmusik auf eine ganz neue Ebene. Und mit Udo Schwendler, Mathias Rösel und Norbert Weigand saßen drei virtuose Musiker auf der Bühne, die auf dem Gebiet des Mainstream-Jazz’ bewandert, ja hieb- und stichfest sind. Ihre witzigen Improvisationen waren einfach zum Niederknien gut und ihre wunderbare Laune ansteckend. 
Schließlich ist es mir eine Ehre, die Frontfrau Julie Weigand zu erwähnen, eine Engländerin, die mit sympathischer Conference die Herzen der Zuhörer im Sturm eroberte. Abgesehen davon: Was für eine Stimme war da zu hören! Großartig.
Tja, und jetzt sitze ich vor dem Rechner und kann mich nicht entscheiden: George Michael, Marilyn Monroe, Carpenters, Talking Heads … Alles ist ganz besonders, unvergleichlich und … schon graut der Morgen und ich genieße und genieße. Nun lasse ich den Zufall entscheiden. Viel Spaß, all ihr Freunde, die ihr das gestern verpasst habt. Aber tröstet euch – Julie And The Banned kommen wieder.