Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2018 17.11.

Country Dudes

Die Country Dudes – zum zweiten Mal in O’wei – hatten am letzten Samstag viele neue Nummern im Gepäck und zeigten vor zahlreichem, begeistertem Publikum ihre bemerkenswerte Vielseitigkeit. 
Das Quintett um die beiden fantastischen Sänger Uli Groeben (alias Jimmy Couch) und Björn Bussler (alias Conny Rice) passt einfach in keine Schublade, weder in die der Countrymusik, noch in die des sogenannten Heimatsounds, noch ins Schema einer (Punk-)Rockband. So variantenreich wie die Texte, die auf englisch genauso wie auf deutsch – manchmal im Dialekt – daherkommen, sind die Arrangements; mit oft minutiös ausgezirkelten, überraschenden Breaks und Wendungen zeigen die fünf jungen optimal auf einander eingespielten Vollblutmusiker, dass sie sich blind vertrauen können. Das spiegelt sich im perfekt klingenden mehrstimmigen Gesang, an dem auch der rundum virtuose Sologitarrist „Peter-Adrian Slowhand“ – seinen wahren Namen mag er nicht preisgeben – hin und wieder teilhat, ebenso wie Stefan Schindlbeck (alias Special McFly), der eine voluminöse Bassstimme beisteuert. Er ist ein Multiinstrumentalist par excellence, bringt zusätzliche Farbe ins Spiel, denn ob er auf Mandoline oder fünfsaitigem Banjo brilliert, eine wunderschön weiche Trompete spielt oder perfekt die Bluesharp bedient, stets ist er eine Freude für die Ohren. Max Seelos (alias Sax Meelos) schließlich, ein Schlagzeuger, der groovt und gleichzeitig die geforderten, oft variierenden  Tempi durchhält, als wäre das ein Kinderspiel, fügt sich wie ein Juwel in das eh schon nach allen Seiten funkelnde Gesamtbild, denn die Jungs können auch gefühlvolle Balladen vermitteln, die wohlige Schauer hervorrufen können. Ach ja, und Instrumente werden häufig und nach Bedarf gewechselt. Da spielt mal Bussler den Bass, mal Groeben.
Die Zuhörerschaft hat es jedenfalls mit einer schillernden Truppe zu tun; langweilig wird es da mit Sicherheit niemandem, zumal auch in den Zwischentexten niemals der Schalk zu kurz kommt.