Veranstaltungskritiken

Nach vier Wochen mit Weltmusik und Jazz höchster Güte aus Deutschland, Italien, Schweden, Island und den USA ging die Kneipenbühne am vergangenen Samstag in die letzte Runde vor der nahen Sommerpause, die der Veranstalter unters Motto “musikalische Vielfalt im Landkreis Neumarkt“ gestellt hat: die Programmpunkte sind Bluesrock (K. J. Hiller Band), Reggae (The Gauwailers) und zum Ausklang Irish Folk (The Teetotallers).
Den Anfang machten am vergangenen Samstag Klaus Hiller und seine Mannen. Das Publikum wurde zurückversetzt in die späten 60er-Jahre, als Gruppen wie die Groundhogs schon mal in einer U-Bahnstation in der Nähe der Ernst-Merck-Halle Hamburg nachts eine Session veranstalteten; man fühlte sich zurückversetzt in Londoner Kellerclubs wie den „Hope & Anchor“, in dem junge aufstrebende Bands Bluesnummern von Chicken Shack, den Yardbirds, den Pretty Things, Cyril Davies, Alexis Korner, Peter Green und anderen damals angesagten – nicht nur weißen britischen - Bluesgrößen nachzuspielen versuchten. Laut musste es sein, wild und einfach, geprägt von brachial treibenden Rhythmen, die den Zuhörern um die Ohren gebrettert wurden, dass es eine wahre Lust war. Genau das transportierte die K. J. Hiller Band mit Nummern wie Shake it all over (Pretty Things), oder dem Bullfrog Blues (Canned Heat), das Quartett wagte sich auch an ZZTop und Stevie Ray Vaughan – und das Publikum konnte ein leises Singen in den Ohren mit nach Hause nehmen.