Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Orange Winds - Brass Attacks
Skurrile Melodien, gewagte Harmonien, treibende afrikanische Rhythmen, pechschwarzer New-Orleans-Groove, geschmackvolle Arrangements, virtuose Interpretation:
Die fünf Bandmitglieder von „Orange Winds“ beschritten am vergangenen Samstag in der Kneipenbühne abenteuerliche musikalische Pfade, und das faszinierte Publikum kam in den Genuss gleich mehrerer Uraufführungen: Achim und Andrea Goettert und der wunderbare Drummer und Perkussionist Charles Blackledge arbeiten ja schon seit längerer Zeit zusammen, klingen wie aus einem Guss, Andrea Goettert zeigte sich am Baritonsaxophon souverän und gereift. Enorme Spannung jedoch wurde durch den Multiinstrumentalisten Udo Schwendler hinzugefügt, der gleichermaßen auf Tuba, Saxophon, Basstrompete und chromatischer Mundharmonika brillierte und somit den Orange Winds schillernde neue Farben hinzufügte.
Bisher war der Kulturpreisträger Achim Goettert Mastermind der Band und für die meisten Kompositionen verantwortlich, doch mit dem Trompeter Matthias Wellner (Superskank) hat der Nürnberger Saxophonist und ehemalige künstlerische Leiter der Gostenhofer Jazztage einen kongenialen Mitstreiter gefunden, dessen Stücke wie „Der Maushund“ die unvergleichliche Musik des Quintetts in höchst angenehmer und witziger Weise bereichern.
Selbst wenn die fünf einmal ein Stück coverten, wie die Jack-Bruce-Komposition „Sunshine of your love“ (Cream, Disraeli Gears), entstand eine komplett neue Hör-Erfahrung und das Publikum konnte nach dem opulenten Konzert getrost nach Hause im Bewusstsein, ein Stück weit auf einem neuen musikalischen Weg mitgenommen worden zu sein.