Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Andrea Wolper Trio
Ein unvergleichliches musikalisches Highlight gab es am vergangenen Samstag in der Kneipenbühne mit dem New Yorker Andrea Wolper Trio. Mainstream-Vocal-Jazz auf allerhöchstem Niveau, gekoppelt mit einer entspannten, lockeren Atmosphäre ermöglichte es dem Publikum im vollen Haus, drei Stunden lang enorme Virtuosität zu genießen, die in keinem Moment verkopft daherkam, sondern direkt dem Bauch zu entströmen schien. Ebenso großartig wie Andrea Wolpers Vokalkünste war das Kontrabassspiel ihres Lebensgefährten Ken Filiano – beide ergänzten sich kongenial.
Der aus Pittsburgh stammende Wahlstockholmer Andy Fite an der altehrwürdigen akustischen Epiphone-Gitarre gehört zweifellos zu den gefühlvollsten und gleichzeitig virtuosesten Instrumentalisten in der langen Kneipenbühne-Geschichte. Melodisch, schnell, niemals aus dem Groove fallend und stets mit einer Gestik und Mimik, als wäre da gar nichts Besonderes dabei, präsentierte er – dem der Schalk im Nacken zu sitzen scheint - Soli, bei denen nicht nur Kennern der Materie der Mund offen stehen bleiben musste: ob Blues oder Free – der Duktus stimmte einfach immer.
Als „spezial guest“ setzte der international renommierte Nürnberger Flötist Dieter Weberpals bei einigen Stücken auf Querflöte und Bassquerflöte geschmackvolle Farbtupfer und trug durchaus zum fantastischen Gesamtbild bei.