Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2007 28.04.

Riccardo Perotti, Alberto Caleris, Alois C. Braun

Gute alte Liedermachertradition gebündelt mit lateinamerikanischem Singer/Songwriter-Charme konnte man am vergangenen Samstag in der Kneipenbühne erleben. Gerade einmal zwei Tage alt war die fast drei Wochen dauernde Marathon-Deutschlandtournee (18 Auftritte) der drei ebenso unterschiedlichen wie sympathischen Musiker Riccardo Perotti (Ecuador), Alberto Caleris (Argentinien) und Alois C. Braun (dem Oberweilinger Stammpublikum seit fast einem Viertel Jahrhundert von Gruppen wie D’Ofarohr-Band bekannt), der als Initiator des Ganzen von Regensburg aus die Fäden in den Händen hält. Von Anfangsschwierigkeiten konnte man jedenfalls bei dem mitreißenden Trio keine Spur erkennen.
Das lag vielleicht an dem klugen Konzept und dem Ablauf des Konzerts, der allmählich die Stimmungskurve immer mehr nach oben trieb: nach verhaltenen, lyrischen Balladen Brauns, bei denen die beiden anderen Barden sukzessive einstiegen, gab es - zumeist im Trio - Popmusik aus Ecuador, teilweise ins Bayerische, teilweise ins Englische übersetzt – oft mit sauberem dreistimmigen Gesang gewürzt. Riccardo Perotti gilt in seinem Heimatland übrigens nicht umsonst als die Nummer eins in seinem Genre.
Die Sonne ging jedoch auf, als der schlitzohrige Humor des argentinischen Folkloristen Alberto Caleris aufflammte, und dem Publikum nichts mehr anderes übrig blieb, als mitzusingen, mitzutanzen und auf Indio-Regenrohren mitzuspielen – und das noch lange, nachdem die Musiker den Veranstaltungsraum verlassen und sich in die Garderobe zurückgezogen hatten.