Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2007 17.03.

Charly Böck – Latin Project

Zuletzt konnte das „Latin Project“ des Ingolstädter Perkussionisten Charly Böck das zahlreiche Oberweilinger Publikum begeistern. Afrokubanische Rhythmen aber auch ganz allgemein Latinjazz standen im Mittelpunkt des Programms, das sich in Arrangement und Satz stets als fein gesponnen und von hoher Qualität erwies. Gleichzeitig konnte sich jeder der sechs Musiker als ausgezeichneter Solist profilieren. Hervorragend der Münchner Basstrompeter und Flügelhornspieler Harald Kuhn, der für den renommierten Posaunisten Mathias Götz eingesprungen war und mit wunderschönem lyrisch-weichem Ton einen Glanzpunkt nach dem anderen setzte; oder Christoph Hörmann am Tenorsaxophon: mit allen stilistischen Wassern gewaschen, rhythmisch präzise auch bei schwierigsten Hochgeschwindigkeits-(Standard)Läufen. Oder der grandiose Pianist Matthias Preissinger – Leiter des Swinging Jazz Ensemble, einer Bigband aus dem oberbayerischen Seefeld -, der immer wieder mit klug improvisierten melodischen und harmonischen Wendungen überraschte. Die polyrhythmischen Duelle zwischen dem versierten Drummer Tom Diewok und Charly Böck (zumeist an den Congas) taten ein Übriges; last not least am Upright-Bass der Spanier Manolo Diaz (Er studierte Klassik und Jazz in Barcelona. Später war er vier Jahre Dozent an einer dortigen Jazzschule. Seit 1987 wohnt und arbeitet er in München und spielte mit vielen Größen der hiesigen Jazzszene. Dazu kamen Fernseh- und Theaterengagements, etwa das Musical „Zazou“ im Jahr 1995 im Residenztheater München), der locker und souverän Rhythmus und Sound seiner Mitmusiker auf einen Nenner brachte und wie seine fünf Kollegen zur rechten Zeit solistisch brillierte. 
Unterm Strich war Charly Böcks Latin Project Balsam für die Ohren und Pfeffer für die Beine.