Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2007 17.02.

Kieran Halpin

Kieran Halpin füllte am vergangenen Samstag die Kneipenbühne bis auf den letzten Platz und bot ein irisches Singer- Songwriter- Programm, bei dem wirklich jedes Lied wie ein Juwel funkelte: zärtliche Geschichten über seine Töchter waren dabei - „Liebe kann man nicht teilen, sie wird mit jedem geliebten Menschen größer“ - und intensive anrührende Trinkerballaden: „Jede Nacht trinke ich mit dem Teufel, wir erzählen uns Witze und lachen bis die Tränen kommen. Eines Tages werde ich mit einem Engel aus dem Paradies schlafen ...“
Aber auch traurige Gänsehaut-Love-Songs wie das wortspielerische „Flying Solo / Flying So Low“ standen auf dem Programm, politische Songs über Amerika und Bush, private Erinnerungen an verstorbene Musikerkollegen wie den phantastischen amerikanischen Gitarristen Christopher Jones, der vor nahezu einem Viertel Jahrhundert auch in O’wei’ zu hören war. „Als Jonesie’s Finger vom Spielen bluteten, schloss er die Wunden mit Sekundenkleber“, weiß der irische Barde zu berichten. 
Das alles wurde auf musikalisch hohem Niveau geboten und mit eindrucksvoller rauchiger Stimme gesungen. Und der Clou: Kieran Halpin umrahmte sein unvergleichliches Konzert mit einer Conference, die ständig die Lachmuskeln strapazierte, denn sein (irischer) Humor erwies sich als ebenso staubtrocken wie hinterfotzig. Dass der liebenswerte Barde nach dem Konzert 28 seiner CDs verkaufen konnte, spricht für sich. 
Die Oberweilinger Gäste werden übrigens lange warten müssen, Kieran wieder zu erleben – Halpin begibt sich demnächst mit seiner Familie auf eine Reise durch Australien, die ein ganzes Jahr dauern soll.