Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Wulli gegen Willi
Wulli trat am vergangenen Samstag in der Kneipenbühne gegen Willi an: Mit zwei wunderbaren Gesangsstimmen und einer virtuos gespielten akustischen Gitarre bewaffnet zogen die beiden Barden Rock-, Pop-, Blues- und Folkklassiker durch den Kakao, dass es eine wahre Lust war. Gerade bei Joe Cocker und Udo Lindenberg erwies sich Wulli Wullschläger als grandioser Stimmenimitator, während Willi Willim als Schnellredner Songs von Reinhard Mey verhackstückte.
Dass das mit entsprechender Gestik und Mimik geschah, versteht sich von selbst. Dabei waren die Arrangements ausgeklügelt und teilweise bis ins kleinste Detail choreographisch geplant, der zweistimmige Gesang traumhaft sicher. Der Running Gag dabei war, dass sich die beiden ständig gegenseitig auf die Schippe nahmen. So hatten Wulli und Willi jedenfalls die Lacher auf ihrer Seite – und quasi wie zur Erholung brachten sie auch ernsthaftere Inhalte, Protestsongs etwa von Hannes Wader. Das wirkte überzeugend, war intensiv und traf den Nerv des aufmerksamen Publikums, das statt durchschnittliches Dauergrinsen von Fernseh- Standard-Comedians Unterhaltung auf hohem Niveau geboten bekam.