Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2007 13.01.

Luigi’s Home Cookin'

„Luigi’s Home Cookin’“ bewies am vergangenen Samstag in der vollen Kneipenbühne vor begeistertem Publikum ein ums andere Mal, von Stück zu Stück, was Blues sein kann: kreativ, intelligent, virtuos, spannend, gefühlvoll – der Begriffskatalog ließe sich mit Positivem beliebig erweitern. (Oh ja, vor der Power der„Nürnberger Bluesmafia“ erzitterten einst zu recht musikalische Kleingangster und Blues-Taschendiebe – dabei waren Franz Hajak, Chris Schmitt, Jürgen Schottenhammel und Helmer Körber wahrscheinlich noch nicht einmal die Paten.) Jetzt darf man sich aber nicht vorstellen, dass das hinreißende Quartett den zähen Klepper des 12-Takt-Schemas quälte und wieder einmal fast zu Tode ritt – nein, die Blue Notes funkelten aus allen Rock-, Folk- und Pop-Ecken: von Robbie Robertsons „Ophelia“ und Steve Winwoods „Can’t Find My Way Home“ über Ry Cooders „The Very Thing That Makes Her Rich“ und Lou Reeds „Take A Walk At The Wild Side“ spannte sich ein lockerer Bogen – und die sympathischen Musiker schafften es sogar, solchen längst zu Tode gespielten Stücken wie „Proud Mary“ von Creedence Clearwater Revival posthum noch Charme zu verleihen. 
Der stets groovende Helmer Körber behandelte in seinen Basssoli sein Instrument wie eine intelligent gepickte Gitarre, der charismatische Franz Hajak an der Akustischen und dem E-Piano zeigte, was sauberer, gefühlvoller Gesang ist, Jürgen Schottenhammel brachte seine wunderbaren E-Gitarrensoli dezent und jeweils genau an der richtigen Stelle und Chris Schmitt an den Bluesharps und Perkussionsinstrumenten brillierte nicht nur mit seinem Paradestückchen, Duster Bennetts „Jumping At Shadows“ - das ganze wurde gekrönt vom sauberem – oft dreistimmigen - Gesang, alles in transparentem Klang und angenehmer Lautstärke: musikalisches Herz, was willst du mehr. 
Bei der vierten – der Zugaberunde – lud „Luigi’s Home Cookin’“ einen befreundeten Sopransaxophonisten dazu ein, das leckere „Honey Pie“ der Beatles musikalisch mitzugenießen; und dann war fast kein Ende mehr zu finden ...