Veranstaltungskritiken

„The New Naked Lunch“, eine Soul-Blues-Funk Formation aus Nürnberg, rockte am Vorabend der denkwürdigen Bayern-Wahl das erlesene Publikum in O’wei mit Klassikern aus der Popgeschichte. Das fantastisch eingespielte Sextett präsentierte vom ersten bis zum letzten Moment packende, groovende Musik in hoher Transparenz und perfekt ausgemischtem Sound und brachte so manche Zuhörerin zum Tanzen. 
Wie gut die Instrumentalisten Ralf Heilmann (Tasten), Mandi Riedelbauch (Saxophon), Jürgen Schottenhamml (Gitarre), Roland Häring (Bass) und Olders Frenzel (Schlagzeug) sind, bewiesen sie etwa bei den Unisonostellen in Stevie Wonders „Master Blaster“, die derart auf den Punkt kamen, dass einem das Herz vor Freude hüpfte; und auch die Soli, die alle fünf ablieferten, waren von hoher Güte. Dass eine Sängerin sich an Ikonen wie Aretha Franklin wagt, ist an sich schon selten, mit wie viel Feeling und Hingabe jedoch Sylvia Schwind beispielsweise „Dr. Feelgood – Love is a serious business“ interpretierte, das ließ einem wohlige Schauer über den Rücken laufen. Die Frontfrau verfügt aber auch über enorme Shouterqualitäten. Vielleicht könnte „The New Naked Lunch“ die eine oder andere Janis-Joplin-Nummer zum Allerbesten geben, wenn Urgestein Olders Frenzel – der Initiator des Projekts – mit seiner Crew wieder einmal in O’wei gastiert, vielleicht schon im kommenden Jahr, denn eigentlich kann man nicht genug bekommen von dieser Band. Doch (höchstes fränkisches Lob)!