Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2018 06.10.

Franngn Mafia

Die „Franggn Mafia“ debütierte am vergangenen Samstag im gut gefüllten O’wei mit Rockklassikern von den Beatles bis zu Lynyrd Skynyrd, von Canned Heat über Jimi Hendrix bis zur Frankenbänd. Das Quintett erwies sich als handwerklich gediegende Nachspieltruppe mit einem ganz kleinen aber entscheidenden Unterschied: Die Texte wurden nicht im Original präsentiert, sondern in breites Mittelfränkisch umgemodelt – so wurde aus Prince’s „Purple Rain“ ein „Bärbl Renn“, aus „Rolling On The River“ ein „Lou die ganze Woa liegn“, aus „Ain’t No Sunshine“ „Scheint ka Sunna“ und so weiter. Das war witzig und traf jedenfalls den Geschmack der Fans, die teilweise von weit her angereist waren, um kräftig mitzusingen und mitzuklatschen.
Ein großes Handicap meisterte das Quintett bravourös: Der wegen einer Erkrankung ausgefallene Schlagzeuger wurde durch den Bassisten Norbert Czerwek ersetzt, der sich an den Drums mehr als wacker schlug – den druckvollen, stets federnden und groovenden Bass bediente stattdessen Jürgen Thanner, ein mit allen Rockwassern gewaschener Haudegen. Heinrich Spielberger an den Tasten konnte stets mit passenden Sounds aufwarten – hervorragend war der Gitarrist Klaus Hermann. Das alles wurde hin und wieder mit mehrstimmigem Gesang angereichert und fügte sich zu einem stimmigen, spannenden Gesamtbild.
Spiritus Rector des Projekts ist Andreas „Huddl“ Hutzler, der alle Texte schreibt, als Sänger Shouterqualitäten zeigt, mit „a weng am fränggischn Gschmarri“ als naturbegabter Conférencier die Zuhörer bei fröhlicher Laune hält und zusätzlich auf Trompete und selbst gebasteltem Abflussröhren-Alphorn abwechslungsreiche Glanzpunkte setzt.