Veranstaltungskritiken

Der Ingolstädter Conga-Guru Charly Böck hat unter dem Namen "Latin Project" eine Truppe zusammengestellt, die perfekt harmoniert, vor Melodienreichtum strotzt, sich filigran anhört, die Dynamik bis zum letzten ausreizt und ihre lateinamerikanischen und afrokubanischen Rhythmen stets auf gleichmäßig hoher Spannung halten kann: Er und seine fünf Mitmusiker brillierten in jedem Moment des Konzerts am vergangenen Samstag in der gut gefüllten Kneipenbühne - kein Wunder, dass die Stimmung bald den Siedpunkt erreichte. Daran maßgeblich beteiligt waren neben den grandiosen Soli die klug arrangierten fetzigen Bläsersätze des Posaunisten Mathias Götz und des Saxophonisten Christoph Hörmann, die hinreißenden Trommelduelle zwischen Charly Böck und Tom Diewock und die traumhaft sicheren und immer groovigen Läufe des Kontrabassisten Manolo Diaz. Als besonders witzig und ideensprühend erwies sich Pianist Matthias Preissinger, der mit seiner gefühlvollen Tastentechnik nichts Unwesentliches zu dem großartigen Gesamtbild beitrug. Dazwischen erklärte Böck launig, worum es bei den jeweiligen Stücken geht und brachte zusätzlich einen charmanten kurzweiligen Aspekt ins Geschehen. Das Ingolstädter Sextett machte jedenfalls in jedem Moment Lust auf mehr!