Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Wolfgang Kleiber
Ein fast komplett ausverkauftes Haus in der letzten Veranstaltung der O’wei-Saison, wann gab es das schon einmal? Noch nie. In diesem Fall war das aber kein Wunder, denn allzu lange mussten die Fans von Wolfgang Kleiber auf einen öffentlichen Auftritt des Parsberger „Comedians“ und Gitarrenvirtuosen warten. "Best of Kleiber" stand auf dem Programm eines alten, in der Oberpfalz wohlbekannten Entertainment-Genies, aber auch viel Neues und manche Songs, die – ein wenig modifiziert – in frisch gebügeltem Gewand daherkamen.
Für Kleiber ist der große Publikumszuspruch vom vergangenen Samstag vielleicht ein Anlass, ab sofort wieder häufiger Präsenz auf Bayerns Kleinkunstbühnen zu zeigen … Denen täte es gut! Im Moment fehlt ihm zwar ein wenig die Routine, aber mit ein paar weiteren Auftritten – Kulturbrettl aufgepasst: Versäumt ihn nicht! – geht er mit Sicherheit ab wie eine Rakete, Fehlstart ausgeschlossen. Die Richtung stimmt, die Energie stimmt, also eins, zwei, drei: los!
Der Wolfi ist nicht nur ein außerordentlicher Gitarrist, der mit fast allen Wassern der Pop-, der klassischen, und der spanischen Gitarre gewaschen ist, er schafft auch den unglaublichen Spagat zwischen reiner Blödelei und augenzwinkernd ernsthaften Anliegen – ist also komplett ungeeignet für solche, oft lachhaften Fehlinstallationen wie den vom BR gesponserten Heimatsoundquatsch. Das ist gut so, denn Kleiber gehört zu den wenigen aufrechten und sensiblen „Klein“-Künstlern, die es nicht nötig haben, nach billigem Erfolg zu schielen, sondern vielmehr einen eigenen merkwürdigen – im Sinn von würdig, ihn sich zu merken – Weg gehen. Kleiber: nicht verpassen. Wann immer, wo immer er auftritt, denn Lachen ist gesund.