Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Hanse Schoierer
Hanse Schoierer wagte es am vergangenen Samstag in der bis zum letzten Platz gefüllten Kneipenbühne, sich nur mit einer akustischen Gitarre zu bewaffnen und ohne jegliche Verstärkerunterstützung seinem Publikum entgegenzutreten. Um es gleich vorweg zu sagen: dem charismatischen bayerischen Urviech gelang etwas Erstaunliches - Vom ersten bis zum letzten Gitarrenton hatte er die Zuhörer voll im Griff: die lauschten, lachten, machten mit und erlebten einen herrlich-fröhlichen Comedy-Abend, der durchaus entspannend wirkte - lediglich die Lachmuskeln litten unter Dauerstress. Schoierer ist ein Routinier ohnegleichen: schließlich steht er schon seit dreißig Jahren auf der Bühne und weiß mit absoluter Zielsicherheit, wie man Spannungsbogen setzt und wann die Pointe am wirkungsvollsten trifft. Dabei haben seine Themen nicht unbedingt viel Tiefgang, aber das ist ja genau das, was das Publikum zu lieben scheint: deftige Geschichten von Rockern am Campingplatz etwa, die es einem Bilderbuchspießer heimzahlen. Schoierers Themen liegen überhaupt durchweg auf der Straße: er mag keine schnöseligen BMW-Fahrer, keine Raucher, kein Designerfood, keine unfähigen Mandatsträger, er kann Georg Dabbljuh Bush nicht leiden - und dass er aus all dem kein Hehl macht, bringt ihm eine Menge Sympathien ein. Reiner Klamauk darf auch nicht fehlen, etwa ein bayerischer Sprachkurs für Norddeutsche. Dass ein solcher Abend viel Spaß macht, war die einhellige Publikumsmeinung und drückte sich auch in zahllosen Zugabeforderungen aus.