Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2018 28.04.

Jules

„Jules“ oder wie der neue Name der Band lautet „The Jules Band“ debütierte am Samstag in der Kneipenbühne mit knackigem, selbst gemachtem Soul und Rock. Das Quartett präsentierte sich als ein perfekt eingespieltes Team, das sich nicht mit einfachen Arrangements abgibt, sondern in fast jeder Strophe mit kleinen Überraschungen aufwartet, und seien es nur außerordentliche Breaks, auf die der aufmerksame Zuhörer ein zweites Mal vergeblich wartet. Dies wirkte unerhört spannend. Dazu kam, dass sich die Musik der jungen Truppe durch hohe Transparenz und Dynamik auszeichnet. Ausschließlich Eigenkompositionen standen auf dem Programm, deren Qualität sich sehen lassen kann. Sängerin Julia Fischer hat den Soul in der Stimme. Glasklar, treffsicher und immer mit viel Feeling interpretierte sie ihre Songs und spielte dabei ein variantenreiches und anspruchsvolles Keyboard. Die Lieder sind alles andere als leicht gestrickt, verfügen über großen Harmoniereichtum und unerwartete Wendungen, trotzdem wirken sie immer eingängig. Der Gitarrist Jakob Giese bestach durch großen Sound und einfallsreiche Licks, der Bassist Bertram Bergner durch groovige Virtuosität, der Schlagzeuger Christof Stahl durch überraschende Rhythmuswendungen. Dem Publikum wurde alles in allem „easy listening“ für Fortgeschrittene gegönnt. Das geschah ohne Netz und doppelten Boden, denn die Band kam ganz ohne die lästigen Notenständer aus, an denen Musikeraugen ansonsten so gerne kleben. Und dann war da noch hin und wieder ein großartig arrangierter dreistimmiger Gesang zu hören. Ja, was will man denn noch mehr? Ein volleres Haus vielleicht. Die klasse Band hätte es verdient.