Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Greenfield
Die fünf Musiker von Greenfield sind in der Kneipenbühne ein Garant für volle Konzerte und so war auch der Publikumszuspruch am vergangenen Samstag trotz Faschingswochenende wieder überwältigend. "Songs And Tunes From Ireland" stehen nun schon seit über zwanzig Jahren auf dem Programm des Quintetts, das in einem Mammutkonzert von drei Stunden einen Querschnitt durch die Folklore Irlands bot. Kurzweil war angesagt, denn nicht nur die launigen Ansagen des Gitarristen und Trommlers Michi Dill hielten die Zuhörer auf Spannung, sondern auch die große Vielzahl an Instrumenten wie Zister, Bodhran, Mandoline, Gitarren und diverse Flöten.
Akkordeon, Tin Whistle und Geige- oft in hohem Tempo unisono gespielt - jagten den Puls hoch. Andererseits hätte man manchmal einen Floh husten hören können (es war aber keiner da, der die Andacht hätte stören wollen.), etwa bei dem Harfensolo von Armin Wolfermann, der den Unterschied zwischen irischer und klassischer Harfe erklärte und mit quasi britischem Understatement behauptete, andere Harfenspieler hätten "mehr drauf" als er. Die Sonne aber schien aufzugehen, als die waschechte Irin Joan Croker sang, manchmal in einer Mischung aus englisch und irisch, doch leider viel zu selten. Letztere Bemerkung soll jedoch nicht die Qualität der anderen Sänger abwerten: So klang Wolfermanns Stimme auch im Sprachduktus derart waschecht irisch, dass man kaum glauben kann, einen Ur-Franken vor sich zu haben. Selbst wenn man - wie ich - kein eingefleischter Fan irischer Folklore ist, konnte man sich in O'wei' dem Zauber von Greenfield nur schwer entziehen: ein Top-Konzert! (siehe auch Kritik vom 17.1.2004)