Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2003 20.12.

Tears & Drops

Zuletzt spielte die "Tears & Drops Chicago Blues Band" in der vollen Kneipenbühne. Wer Musik sucht, die auf der Bühne lebendig wird, der ist beim Blues gut aufgehoben. Und der Blues selbst wird bei diesem Quintett, das bereits seit fast 15 Jahren in der selben Besetzung zusammenspielt, bestens gepflegt. Das belegen schon die vielen amerikanischen Erfahrungen der starken Truppe. Michi Kusche, auch bekannt von der ungemein routinierten Gruppe "Michael Q And The Blue Crew", bringt mit seiner schwarzen Stimme und seiner versierten "B. B. King"-Gitarre eine unglaubliche Authentizität auf die Bühne. Man fühlt sich, wenn man nur die Augen zumacht und das Kneipenbühnenambiente einen Moment lang vergisst, in einen Chicagoer Bluesclub der späten 60er-Jahre versetzt und vermeint, Legenden wie Otis Rush oder gar B. B. King live zu hören. Das kommt nicht von ungefähr. Michael Kusche der Sänger und Gitarrist der Band: "Wir haben uns vor allem 1994 und 1996 bei vielen Auftritten und Gesprächen in den USA den Blues in seiner Urform wesentlich näher gebracht. Bands wie ‚Checkerboard' oder ‚Lee's Unleaded', mit denen wir gemeinsame Gigs hatten, zeigten uns die eigentliche urtypische Botschaft des Blues. Das ist notwendig, wenn man den outstanding and real blues spielen will". Das hört man auch. Neben vielen zu Klassikern gewordenen Coverversionen spielt die Band eigene Songs, die sich stilsicher in das Gesamtbild einfügen. Kleiner zusätzlicher Farbtupfer: die Altsaxophonistin in der dritten Runde, die zusammen mit dem Tenorsaxophonisten fetzige Fills und Riffs beisteuerte.