Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2003 25.01.

Weberpals-Schmidt-Duo und FILEflöten

Zuletzt gab es ein Doppelfeature in der Kneipenbühne: das Weberpals – Schmidt – Duo  und „FILEflöten“ gaben ihr Debüt. Über Dieter Weberpals, und seinen Duo-Partner Achim Schmidt braucht man eigentlich nicht viel zu sagen: beide gehörten zu der ersten, mittlerweile legendären „Argile“-Besetzung und luden in diesem Sinne auch zu einer weltmusikalischen Reise ein. In ihren „Hörbildern“ präsentierten sie freie Improvisationen und Geschichten wie aber auch Klassischen Latin wie den „Samba Triste“ und Klassik wie „Syrinx“ von Claude Debussy. Die stimmungsvollen Stücke gewannen Farbe durch außergewöhnliche Instrumente: da verwendete Weberpals neben seiner klassischen Querflöte auch Bassquerflöte und afrikanische Peulh-Flöte, Schmidt spielte neben klassischem Vibraphon auch Randang (balinesisches Bambusxylophon), verschiedene Percussion-Instrumente und ein von ihm selbst entwickeltes Waterphone: Das ist ein erstaunliches Instrument! Mit Geigenbogen gestrichen oder mit Klöppel geschlagen, entstehen fast synthesizerartige Klänge, die allerdings durch ihre natürliche Modulationsfähigkeit und ihren Obertonreichtum elektronischer Musik weit voraus sind. Das Duo bot damit eine Klangvielfalt, die weit über das normale Flöte-Vibraphon-Duo hinausging: emotionsgeladene Balladen, rhythmisches Feuerwerk und wunderschöne Melodien zwischen Spanien, Orient, Indien, Afrika und Südamerika. 
Ganz anders „Fileflöten“: Anette Huschka (Altflöte), Geli Haberbosch (C-Flöte), Gyde Schnura (C-Flöte, Kalimba), Thomas Bauer (Bambusflöte, Bassflöte, Perkussion), Dieter Weberpals (C-Flöte, Bassflöte, Kalimba) und  als „Spezial Guest“ Achim Schmidt (Perkussion) präsentierten Ohrwürmer von Dave Brubecks „Take Five“ über Klezmer, irische Musik, bulgarische oder mazedonische Tänze, afrikanische Rhythmen bis zu Bachs „Bourée“, das dem Pop-Auditorium spätestens seit der berühmten Jethro-Tull-Adaption geläufig ist. Ein Flötenquintett, das sich  - aufgrund von leider noch zu wenig Bühnenerfahrung - zwar noch nicht immer eingrooven konnte, aber trotzdem durch hübsche Arrangements und kluge Programmauswahl das Publikum faszinierte, eine zahlenmäßig erschreckend zu klein geratene Zuhörerschaft, gemessen an dem, was die Kneipenbühne-Veranstalter wieder einmal als unvergleichliches Schmankerl aufg