Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Quodlibet
Sowohl mittelalterliche als auch barocke Musik stießen am vergangenen Wochenende beim Publikum in der Kneipenbühne auf verhaltenes Interesse. Die Veranstalter hatten für Samstag die Gruppe Quodlibet und für Sonntag das Barockensemble Grimm engagiert, um sich thematisch an der 1.000-Jahrfeier des Ortes Oberweiling zu beteiligen. Die drei Musiker von „Quodlibet“ konnten am Samstag Abend mit der Präsentation vieler quasi ausgestorbener Musikinstrumente wie Tromba Marina, Krummhorn, Drehleiher etc. und sehr informativen Anmerkungen über Mittelalter und Renaissance ihre Zuhörerschaft fesseln, Horst und Barbara Grimm präsentierten am Sonntag Nachmittag feinste Barockmusik aus Frankreich und Italien, gespielt auf Sordellina und Musette (zwei Kammermusik-Dudelsäcke), Barockgitarre und Viola da Gamba – höchst informativ und kurzweilig auch hier die Anmerkungen der beiden Künstler, die mit einem kleinen Bühnenbild zusätzlich noch Atmosphäre schafften – der Versuch der Kneipenbühnen-Organisatoren, an diesem Wochenende einen kleinen Gang durch fast 1000 Jahre europäischer Musikgeschichte zu wagen, gelang jedenfalls in vollem Umfang. Absoluter Höhepunkt in dieser kleinen Reise jedoch war das Fußtheater Barbara Grimms, die einen Tag im Leben des Multitalents „Giovanni“ darstellte, eines ebenso begnadeten Malers wie auch Musikers mit liebenswerten Starallüren. „Giovanni“ eroberte nicht nur die Herzen der Kinder im Flug, auch den Erwachsenen blieb angesichts der Geschicklichkeit Barbara Grimms des Öfteren vor Staunen der Mund offen stehen. Quodlibet und das Ensemble Grimm hätten eigentlich mehr Zuschauer und Zuhörer verdient. Aber Alte Kunst ist halt doch ein wenig zu anstrengend für die meisten Besucher einer 1000-Jahr-Feier.