Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2018 03.02.

The Dad Horse Experience

Keller-Gospel nennt Dirk Otten – alias "The Dad Horse Experience" – den Musikstil, mit dem er vor erlesenem Publikum am vergangenen Samstag in der Kneipenbühne debütierte. 
Keller-Gospel! Der sympathische Bremer brachte es auf den Punkt: Wenn man sich fühlt wie Fliegenschiss an der Windschutzscheibe Gottes. Da saß eine One-Man Band auf den Brettern, ein Typ, der souverän ein Bass-Orgel-Pedal bediente, dazu wahlweise Banjo und Gitarre spielte, ins Kazoo blies und gleichzeitig mit einem Stimmumfang sang, der dem eines Don Van Fleet (Captain Beefheart) durchaus nahekam. Als wäre er aus einem Kaurismäki-Film gefallen, verbreitete er sanfte Melancholie unter den Zuhörern, und Schwermut, die er stets mit einem Schuss jenes umwerfenden Charmes würzte, mit dem Tom Waits seine Fans zu betören und zu betäuben weiß. Das Kunststück, traurig und finster und doch gleichzeitig lustig und hellsichtig zu sein, grausame Geschichten zu erzählen und die Gäste dennoch zu einem herzlichen Lachen zu bewegen – großartig. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier ein unvergleichliches Gesamtkunstwerk auf der Bühne saß.
Höhepunkt der vielen Highlights des Abends war Dirk Ottens letzte, nicht enden wollende Zugabe, in der er immer wieder „I’m not here anymore“ wiederholte und dieses Mantra mit einem gelungenen Obertongesang unterstrich. 
Fazit: Die Besucher hatten das Vergnügen, einen unglaublich charismatischen Menschen kennenzulernen und zu erleben!
Das meint Ulrich Pfaffenberger von der SZ zu "Dad Horse" (bitte anklicken)