Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2001 13.01.

Argile

Zuletzt gastierte die weit über die Grenzen Europas bekannte Band „Argile“ in der gut gefüllten Kneipenbühne und absolvierte ein weiteres Konzert der Spitzenklasse, einfach aus Sympathie, denn normalerweise sind Argile ein Publikum von mehreren tausend Festivalbesuchern gewohnt. Authentische afrikanische Hitze verströmte das Sextett, ein bereits seit 10 Jahren bestehendes Worldmusic-Projekt, dessen Mitglieder aus Ghana, Guinea, Mali, den USA und Deutschland stammen. Mit ihrer ebenso einmaligen, wie farbenprächtigen Melange aus Elementen des Afro-Jazz, der Malinke-Musik, des Funk und Highlife hat sich das Ensemble insbesondere als Live-Band einen legendären Ruf erspielt. Es sind die ungewöhnliche Spielfreude und mitreißende Energie, die „Argiles“ Auftritte zu einem rauschhaften Erlebnis machen. „Argile“ (frz.: Tonerde) versteht sich, wie Keyboarder und Sänger Fiadelia King es ausdrückt, als einen „multikulturellen Kochtopf, der Nahrung für jeden bietet, der Gemeinsamkeit mit anderen teilen will.“ Der Sound dieser Band gleicht einem atemberaubenden Plädoyer für eine Welt ohne Rassismus und Ressentiments mit vielen optischen Glanzpunkten und der weichen ausdrucksvollen Stimme der guineischen Sängerin Aicha Kouyate. Die Kneipenbühne verwandelte sich ich ein ekstatisch brodelndes Gesamtkunstwerk aus Rhythmusorgien, Tanz und Musik, dem kein einziger Zuhörer auch nur einen Moment zu entrinnen wusste: Zugabeforderungen ohne Ende …