Veranstaltungskritiken

Ein echtes Highlight gab es am vergangenen Samstag, als „Juke And The Blue Joint“ ihr Debüt in der Kneipenbühne gaben. Aufgrund der hierzulande meist ungerechtfertigten Inflation der Superlativen (da werden zum Beispiel die Mitglieder einer in Wahrheit bestenfalls mittelmäßigen Band als „Blues-Ikonen“ tituliert), bleiben eigentlich keine Wörter mehr, um auszudrücken, daß eine Truppe wirklich gut ist. „Juke And The Blue Joint“ ist eine Bluesband, deren Mundharmonikaspieler mühelos komplizierteste unisono-Läufe zusammen mit dem Gitarristen, dem Basser, dem Schlagzeuger und dem Keyboarder in höchster Geschwindigkeit und perfekt sitzendem Groove präsentiert, ohne auch nur im geringsten Abstriche vom Feeling machen zu müssen. Darüber hinaus ist das Quintett keine bloße Nachspielband, denn selbst wenn sie hin und wieder covert, tut sie das mit wahrhaft umwerfenden Arrangements: Virtuosität und Spielfreude blitzt aus jedem einzelnen Instrument, aus jedem einzelnem Gesangssatz. 
Und... was seit Jahren keine Band mehr in Oberweiling geschafft hat – das zahlreiche Publikum tanzte und tobte und zeigte den Gästen aus dem fernen Nordrhein-Westfalen, daß man auch hierzulande weiß, wann etwas Kopf und Herz hat.