Veranstaltungskritiken

Zuletzt trafen sich fünf Urgesteine der Nürnberger Bluesszene vor viel zu geringem Publikum zu einem Klassentreffen in der Kneipenbühne: der phantastische Gitarrist Klaus Brandl, der von Jahr zu Jahr zu immer neuer, immer höherer Qualität reift, das Perpetuum Mobile Gerd Heide (Baß) und Theo Döring (Schlagzeug), das schon seit fast dreißig Jahren in den verschiedensten Formationen gemeinsam auf  der Bühne steht und wie aus einem Guß groovt, Chris Schmitt, einer der besten Harpspieler im ganzen Land (er hat übrigens zusammen mit Heide und Döring schon vor 1970 in der legendären Martin Philippi Blues Band gespielt) und last not least Thommie Gedon (einst Sologitarrist beim Ungummi-Orchäster, den Raindogs u.a.) Auf dem Programm standen nicht die gewöhnlichen standards, sondern viele Kompositionen aus Brandls Feder und geschmackvoll Ausgewähltes, Unbekanntes vom traditional (Mama don’t allow...) bis zu Ry Cooder (Crazy ‘bout an automobile). Nach der Hälfte des Konzerts hielt es Golly nicht mehr hinter dem Tresen aus: er mußte mitspielen - schließlich verbindet ihn mit jedem einzelnen der genannten Musiker eine langjährige Freundschaft und viele gemeinsame musikalische Projekte: der Abend in O’wei könnte der Anfang eines neuen sein.