Veranstaltungskritiken

Tunes’n’Tales spielten zuletzt in der gut gefüllten Kneipenbühne und präsentierten ihre erste CD „Waltz for Vincent“. Keili Keilhofer (Gitarren und Gesang), Alf Schmucker (Baß und Gesang), Gary Schmidt (Geige und Gesang) und Uwe Burkhardt (Schlagzeug) suchen nach neuen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten: und was sie finden, ist eindrucksvoll: eine Mischung aus britischer Folklore, experimenteller Popmusik und Blues, präsentiert von vier Virtuosen. Lyrisch bis eruptiv, fein gesetzt bis sehr frei, ein Erlebnis!

Unser Star-Feuilletonist Lothar Röhrl hat sich diesmal wirklich angestrengt. Zwar hat er "Bass-Naturereignis Uwe Burkhardt" geschrieben statt "Bass-Naturereignis Alf Schmucker" (was übrigens ist ein Bass-Naturereignis?) und "vom Gesang her scheint er sich Van Morrison voll verinnerlicht zu haben". Das ist doch ein recht armseliges Deutsch. Warum nicht "sein Gesang erinnert an Van Morrison"? Weiter unten: "… enorm souverän […] fast zu sehr …", was für merkwürdige Wortverbindungen! Danach hat der Lothi wieder einmal ein Verb vergessen … “schließlich sollte die mitgebrachte neue Tunes&Tales-CD 'Waltz for Vincent' an die Frau und den Mann", ich denke, da fehlt ein "gebracht werden", na ja, zur Not geht's auch ohne.  Erstaunlich ist allerdings Röhrls Gendergerechtigkeit – und das schon im Februar 1997! Hübsch finde ich "den 'Them'" – den Artikel sollte er sich sparen – und "Ein Band" statt "eine Band". Was mich allerdings so richtig amüsiert: Röhrl übersetzt "Tunes & Tales" mit "Töne und Spuren". Nun, "Tunes" heißt "Melodien" und "Tales" "Geschichten". "Töne und Spuren" hingegen heißt auf englisch "sounds and traces." Ach ja, und ganz zum Schluss noch eine echte Stilblüte nebst Grammatikfehler: "…ließ somit spüren, womit die Band noch ein Tüpfelchen auf ihr ohnehin schon groß geschriebenes 'I' setzen könnten [sic]" Ein Tüpfelchen auf ein großes I, Hihi! Wie man nur so schludern kann … Armes Neumarkter Tagblatt.